Dietiker Orgelnacht
Am 16. November findet in der reformierten und der katholischen Kirche die 8. Dietiker Orgelnacht statt. Die Orgelnacht ist eine Reihe von vier Orgelkonzerten, die dem Publikum die Vielfalt der Orgelmusik präsentieren. Das erste Konzert von Helga Váradi in der reformierten Kirche beginnt um 19.30 Uhr. Zur Ogelmusik werden Texte über die Orgel von Graziella Rossi und Helmut Vogel vorgetragen. Im zweiten Konzert, 20 Uhr, präsentiert Philipp Neukom eigene Kompositionen in einem “Karneval der Kirchenlieder”.
Die zwei letzten Konzerten finden ab 21:30 in der Kirche St Agatha mit dem Organisten Bernhard hörler-Guarneri und Sängerin Julia Guarneri-Hörler und der Organistin Daniela Timokhine statt.
Alle Liebhaber, Liebhaberinnen und Neugierigen sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei und eine Kollekte wird erhoben.
Programme
1. Konzert
19:30 Uhr
Helga Váradi – Lesungen: Helmut Vogel
Karneval der Tiere von Saint-Saëns (1835 – 1921)
- Löwe
- Wilde Esel
- Elefant
- Aquarium
- Fossil
- Schwan
- Finale
2. Konzert
20:10 Uhr
Philipp Neukom
„Karneval der Kirchenlieder“
- Star Wars - Kol Dodi, trad. aus Israel
- Mit Cowboyhut - All Morgen ist ganz frisch und neu
- Wiegenlied mit Unterbrüchen - O heiliger Geist, o heiliger Gott
- Big Band Greetings - Sonne der Gerechtigkeit
- Trio für Holzbläser - Zehntausend Gründe (Bless the Lord) Matt Redman
- Uhrwerk - Wie schön leuchtet der Morgenstern
- Das Mädchen in der Kirche von Ipanema - Nun danket alle Gott
3. Konzert
21:30 Uhr
Sopran: Giulia Guarneri-Hörler
Orgel: Bernhard Hörler-Guarneri und Giulia Guarnari-Hörler
- Bernhard Hörler Veni Creator Spiritus (2010/2011, Uraufführung)
(* 1968) Prélude et Fugue (1995) - Gheorghe Pulca Clair de lune
(1955–1991) als Vocalise - Bernhard Hörler Cantilena d’amore per Giulia (2022)
(* 1968) - Jéhan Alain Ave Maria (1937)
(1911–1940) - Bernhard Hörler Veni Creator Spiritus (2024, Zweitaufführung)
(* 1968) für zwei Orgelspielende
4. Konzert
22:10 Uhr
Daniela Timokhine
- Johann Sebastian Bach Passacaglia c-moll BWV 582
- (1685-1750)
- Théodore Salomé Mélodie
- (1834-1896)
- Louis Vierne Symphonie Nr. 1 op. 14
- (1870-1937) - Final
Biographien
Helga Váradi
Helga Váradi (Budapest/Zürich) erkundete die Welt der historischen Tasteninstrumente (Cembalo, Orgel, Hammerklavier) in verschiedenen Städten Europas – ihre Studien führten sie nach Budapest, Szentendre, Wien, Lyon, Basel und Zürich. Sie vertiefte ausserdem ihre Kenntnisse im Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
2014 gewann sie in Lugano für ihr Cembalospiel den internationalen Preis "Gianni Bergamo“. Sie war seitdem mit verschiedenen Ensembles zu hören: 2016 tourte sie mit dem Stargeiger Daniel Hope und dem Kammerorchester Basel durch Süd-Amerika; ausserdem musizierte sie als Gastspielerin mit verschiedenen Orchestern und Ensembles wie die Kammerphilharmonie Graubünden, das Argovia Philharmonic, die CHAARTS Chamber Artists, Camerata Zürich, Anima Musicae Chamber Orchestra Budapest, Orion Trio, Kaleidoskope String Quartett, Galatea Quartett, Nicolas Senn.
Solistische Auftritte im Ausland brachten sie u. a. nach Frankreich, Italien, Deutschland, Ungarn, Österreich, bwz. auf den Donau-Literaturschiff vom Fernsehmoderator Werner van Gent (Treffpunkt Orient). Neben ihren Engagements als Musikerin ist sie Mitarbeiterin der Forschungsabteilung an der Zürcher Hochschule der Künste und dokumentiert das Leben der Geigerin Stefi Geyer (1888-1956), der Jugendliebe von Béla Bartók zum Thema "Musikgeschichte in der Stadt Zürich im 20. Jahrhundert“.
Ihre erste CD „Bartók & Baroque“ ist 2018 mit Werken von Béla Bartók am Cembalo bei CLAVES erschienen, mit der persönlichen Empfehlung des Sohnes Péter Bartók. 2018 gründete sie mit dem Basler Schneiderkünstler Christian Tanner den Verein „Les Soirées Amusantes“, um die Salonkultur des späten 18. Jahrhunderts auf unmittelbare Art zu beleben und darzustellen.
Philipp Neukom
Philipp Neukom wurde in Schaffhausen geboren und wuchs in der Nordwestschweiz auf. Nach der Matur studierte er an der Musikhochschule Zürich Oboe bei Peter Fuchs sowie Theorie und Komposition bei Gerald Bennett und Daniel Glaus. Nach dem Abschluss im Jahr 2002 vertiefte er seine Kompositionsstudien in San Diego bei Chaya Czernowin und schloss 2005 mit einem Master of Arts ab.
Für ein zusätzliches Standbein im Berufsleben bildete er sich 2009-2011 in einem DAS-Kurs an der Zürcher Hochschule für Musik zum Organisten weiter.
Heute ist Philipp Neukom freiberuflicher Komponist und Oboist, Kirchenmusiker an der reformierten Kirche Schlieren. Komponieren, Interpretieren und Unterrichten nehmen den gleichen Stellenwert ein und ergänzen sich.
Seit seinem Kompositionsabschluss schrieb er u. a. Auftragswerke für das Crescendo Summer Institute in Sarospatak, Ungarn, für ein Austauschkonzert des Schülerorchesters des Gymnasiums Liestal in Berlin und ein Stück mit einem besonderen Raumkonzept für die Einweihung des neuen Schulgebäudes der Musikschule in Weinfelden. Aber immer wieder komponiert er auch ohne äusseren Anlass aus dem Bedürfnis heraus, neue musikalische Wege zu finden und dem ganz eigenen, wahrhaftigen Ausdruck auf die Spur zu kommen.

Bernhard Hörler
1968 geboren, wurde Bernhard Hörler bereits 1979 Aushilfsorganist in der Dietiker Pfarrei St. Josef, 1984 Organist an der St. Mauritiuskirche in Oberengstringen und 1985 am Spital Limmattal in Schlieren. 1990 schloss er sein umfangreiches Organistenstudium an der Musikakademie Zürich bei Dr. Bernhard Billeter erfolgreich mit dem Diplom ab.
Seit 1994 ist Bernhard Hörler Hauptorganist und Kirchenmusiker an der St. Agathakirche in Dietikon. 2003 hatte er einen Radioauftritt an der Goll-Orgel in Beinwil (Freiamt). 2007 wurde im Zürcher Kino Xenix im Rahmen eines Projekts der halbstündige Film bernhard hörler – organist mit leib und seele gezeigt. Bernhard Hörler, der auch auf dem Gebiet der Orgeldenkmalpflege tätig ist, verfasst regelmässig Beiträge in Orgelfach- und Kirchenmusikzeitschriften. 2020 stellte er nach 14jähriger Arbeit die umfangreiche wissenschaftliche Monografie der bedeutenden Luzerner Orgelbauerdynastie Goll von 1839 bis 1971 fertig.
Bernhard Hörler ist der Gründer der Dietiker Feierabendmusiken in der St. Agathakirche. Er ist auch als Komponist und Arrangeur sehr aktiv und pflegt eine rege Konzerttätigkeit als Solist und als Begleiter in der ganzen Schweiz und im Ausland.

Giulia Guarneri-Hörler
Die italienische Sopranistin Giulia Guarneri-Hörler ist auch als Organistin tätig und lebt in Zürich. In Konzerten und Opern arbeitete sie mit Riccardo Muti, Fabrizio Cassi, Andrea Sanguinetti, Donato Renzetti, Leo Nucci, Giorgio Berrugi, Simone Alberghini und Oreste Cosimo zusammen, um nur einige zu nennen. Derzeit arbeitet Giulia mit ihrem Ehemann Bernhard Hörler-Guarneri, Ani Arter, Daniela Baumann, Stefan Johannes Bleicher, Werner Bärtschi, Alberto Rinaldi und anderen zusammen.
Nach ihrem Abschluss mit Bestnoten am italienischen Konservatorium „Giuseppe Nicolini“ in Piacenza in der Klasse von Maria Laura Groppi besuchte Giulia Meisterkurse bei Luciana Serra, um sich auf Belcanto und Koloraturarien (Rossini, Donizetti, Verdi) zu spezialisieren, sowie bei Juliane Banse für das deutsche Repertoire (Mozart, Strauß, Berg). Im Jahr 2015 setzte Giulia ihr akademisches Studium im Fach Orgel fort und absolvierte den Master of Music in der Klasse von Stefan Johannes Bleicher an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Trossingen, Deutschland. Zurzeit studiert Giulia an der Zürcher Hochschule der Künste in der Klasse von Sebastian Geyer Gesang und Bühnenperformance.
Giulia erhielt ihren ersten Klavier- und Gesangsunterricht in Cremona und profitierte von den vielen musikalischen Impulsen der italienischen Stadt mit der längsten Geigenbautradition, in der Antonio Stradivari und Giuseppe Guarneri so bemerkenswert wirkten. Ihre ersten professionellen Auftritte als Organistin fanden in der Kirche Santa Maria Assunta in Trevozzo statt, an der antiken Bossi-Orgel aus dem Jahr 1775, die auch Giuseppe Verdi als Kind spielte.

Daniela Timokhine
Daniela Timokhine Die Orgelsolistin begeistert im In- und Ausland in Konzertreihen und Festivals ihr Publikum. Als ausgebildete Konzertpianistin entdeckte sie gleichzeitig ihre Leidenschaft zur Orgel und startete ihre Konzertkarriere bereits mit 17 Jahren.
Nach Abschluss ihres Orgelstudiums mit Konzertdiplom erhielt sie wichtige Inputs von Maître Daniel Roth an der Orgel von St. Sulpice in Paris.
Als Pädagogin unterrichtete Daniela Timokhine Orgel und Klavier am Konservatorium Winterthur, an Musikschule Konservatorium Zürich, sowie an der Zürcher Hochschule der Künste. Ein Studium an der Hochschule der Künste Bern mit Abschluss eines Masters MAS Musikmanagement ergänzte ihre musikalische Laufbahn.
Ihre vielseitige Erfahrung bringt Daniela Timokhine gegenwärtig als Musikschulleiterin der Musikschule Konservatorium Zürich MKZ ein. Seit 2005 ist Daniela Timokhine ausserdem Organistin der reformierten Kirchgemeinde Stadt Zürich im Kirchenkreis Neun in Altstetten und seit 2021 auch Teamleiterin Musik. Dort organisiert sie die vom Publikum hoch geschätzte Konzertreihe «Westspiele».
Neben ihren Auftritten als Konzertorganistin mit Soloprogrammen ist sie auch eine geschätzte Kammermusikpartnerin diverser renommierter Musiker*innen. Ein weiteres neues Tätigkeitsfeld von Daniela sind Projekte in Musikvermittlung der Orgel für die Tonhalle-Gesellschaft Zürich.
